Er werde “der Verletzung von Urheberrechten nicht länger tatenlos zusehen”, während er US-Konzernen digitale “Raubzüge” und “geistigen Vampirismus” vorwarf: Das sind die Worte des Kulturstaatsministers Wolfram Weimer. Jetzt kommt heraus: Er selbst betrieb jahrelang “geistigen Vampirismus”, indem er zahllose Artikel auf seiner Plattform “The European” plagiierte. Und es kommt noch dicker – denn an die hundert Beiträge kopierte er dabei ausgerechnet von Alice Weidel!
Nach einer Recherche von Alexander Wallasch wurden von 2017 bis 2020 in mehr als einhundert Fällen unterschiedlichste Texte von den Webauftritten von Alice Weidel kopiert. Dabei handelte es sich beispielsweise um Pressemitteilungen oder Social-Media-Beiträge, die dann auf “The European” veröffentlicht wurden. Die “Autorin” dieser Beiträge: Alice Weidel. Nur dass diese nie als Autorin für “The European” tätig war oder überhaupt gefragt wurde, ob ihre Texte dort genutzt werden dürfen. Anders ausgedrückt tat Weimer genau das, was er den Amerikanern vorwarf – er kopierte ohne Erlaubnis Artikel, um sie dann gewinnbringend auf seiner Plattform zu vermarkten. Weitere Autoren waren übrigens der Papst, Brad Pitt und einige weitere Prominente, deren geistiges Eigentum ebenfalls dem Vampirismus des Wolfram Weimer zum Opfer fiel.
Betrachtet man insbesondere Weimers Wunsch, die AfD zu “zerstören”, während er ausgerechnet die politischen Inhalte der AfD-Bundessprecherin Alice Weidel als Publikationsmasse auf seinem Portal nutzt, dann stellen sich nicht wenige Fragen. Die wichtigste ist aber diese: Ist ein solcher Bundesminister noch tragbar? In einer normalen Welt läge die Antwort auf der Hand. In Zeiten einer Merz-Regierung ist stattdessen davon auszugehen, dass der Kanzler seine Hand schützend über Duplikatsminister Weimer halten wird.

